Beim Brandschutz lag die Herausforderung darin, den vorhandenen Rohbau mit dem neu zu integrierenden Trockenbau in Einklang zu bringen. Generalunternehmer, Ausbauunternehmen und Plattenhersteller haben dazu intensiv im Team zusammengearbeitet.
Eine besondere Hürde stellte die brandschutztechnische Ertüchtigung der bestehenden Stahlbeton-Kassettendecke (Bauart III) dar. Um sicherzustellen, dass der Stahl der Zugbewehrung relativ kalt bleibt, (um eine Durchbiegung der Stahlbetondecke zu begrenzen) ist eine Betonüberdeckung notwendig. Da diese hier fehlte, hätte eine um 80 mm abgehängte Deckenkonstruktion mit einer Beplankung aus einer 15 mm LaFlamm (GKF) nach DIN 4102-4 brandschutztechnisch ausgereicht. Die Anforderung an die Feuerbeständigkeit (F 90-A gemäß LBO Hessen) galt es jedoch bei möglichst geringem Verlust an Raumhöhe zu erfüllen. „Auf diese 80 mm konnten wir definitiv nicht verzichten, weil wir sonst die gesetzlich vorgeschriebene Raumhöhe unterschritten hätten", bringt Werner Huber das Problem auf den Punkt. „Wir haben deshalb sowohl die
Unterkonstruktion als auch die Beplankung verändert und die Trockenbaudecke unmittelbar am Rohbau angeschlossen: Entstanden ist eine direkt an den Stahlbeton-Rippen befestigte Profilkonstruktion mit einer einlagigen Beplankung aus 20 mm LaMassiv Feuerschutzplatten. Für diese Konstruktion mussten wir eigens ein Gutachten erstellen lassen, weil Stahlbetondecke und Verkleidung brandschutztechnisch eine Einheit bilden." Die Begutachtung erfolgte durch das Institut für Baustoffe Massivbau und Brandschutz (IBMB) der Technischen Universität Braunschweig.
Hans-Dieter Lange von der Züblin AG resümiert: „Hier war eine individuelle Lösung gefragt. Bei der Entwicklung und Genehmigung der Deckenkonstruktion haben uns die Erfahrungen von Siniat sehr geholfen." Das Ausbauunternehmen Planotec musste bei der Umsetzung vor allem die exakte Einhaltung Ständerabstände beachten.