Spachteltechnik im Trockenbau

Spachteltechnik im Trockenbau

Die richtige Spachteltechnik ist nicht nur oberflächlich betrachtet ein elementarer Bestandteil im Trockenbau. Erst professionelles Spachteln schafft ein perfektes Endergebnis in allen Konstruktionen an Wand und Decke. Viele Faktoren spielen hier zusammen: Nicht nur sollten Spachtelmassen, für die erforderlichen Anforderungen und Gipskartonplatten gut aufeinander abgestimmt sein. Auch optimale Baustellenbedingungen und eine professionelle Spachteltechnik sind entscheidend.

Spachteltechnik im Trockenbau

FUGEN FÜLLEN

Gipsplatten im Trockenbau ist Spachtelmasse für Wände und Decken der ideale Fugenfüller. In der ersten Lage müssen Plattenquerkanten und -längskanten verspachtelt werden. Schon für die niedrigste Qualitätsstufe Q1 müssen Schraubstellen an Gipsplatten verfüllt werden. Je nach Kantenform der zu verfugenden Platten herrschen spezielle Anforderungen an Spachteltechnik und Spachtelmasse. Einige Kantenformen sehen die Verwendung eines Bewehrungsstreifens vor, um maximierte Riss-Sicherheit der Fugen zu gewährleisten. Für das Verfugen ohne Bewehrungsstreifen ist die Spachtelmasse Pallas fill sehr gut geeignet, für Fugen mit Bewehrungsstreifen ist dank ihrer etwas längeren Verarbeitungszeit die Spachtelmasse Pallas fill B ideal. Wer keine Zeit daruf verwenden möchte, der Spachtelmasse beim Einsumpfen zuzusehen, kann auf vorgefertigte Spachtelmasse im Eimer zurückgreifen. Pallas mix ist sofort einsetzbar und eignet sich für das Verspachteln von Fugen mit und ohne Bewehrungsstreifen.

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Oberflächen spachteln
Gerade matte, fein strukturierte Anstriche, Beschichtungen oder Wandbekleidungen erfordern eine hochwertige Oberfläche, um zum Beispiel Streiflichteffekte zu minimieren. Bei hochwertigen Oberflächen der Qualitätsstufe Q3 oder höher werden besondere Ansprüche an Material und Können gestellt. Mehrere Arbeitsschritte sind notwendig und Trockenzeiten zwischen den Arbeitsschritten sind einzuhalten. Ideal für Oberflächen der Stufe Q3 geeignet sind Pallas easy und Pallas deko. Pallas mix und Pallas finish sind Ihre perfekten Partner für alle hochwertigen Oberflächen bis Q4.

Untere, nicht sichtbare Lagen füllen
Mit Leichtigkeit lassen sich mit der Spachtelmasse Pallas base die unteren nicht sichtbaren Lagen füllen. Der Fugenfüller ist gebrauchsfertig und pastös. Er eignet sich für die manuelle Verarbeitung in den unteren Lagen bei mehrfach beplankten Wänden und Decken.

Reparieren von Bruchstellen
Ein Missgeschick ist schnell passiert – dann müssen beschädigte Stellen an Gipskartonplatten beseitigt werden, damit die Oberfläche wieder glatt und qualitätsgerecht ist. Zusätzlich sind meist Schleifarbeiten nötig, um ein perfektes Finish zu erhalten. Sie brauchen einen guten Reparaturspachtel, der möglichst feinkörnig und gut zu schleifen ist, wie zum Beispiel Pallas finish.

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Spachteln in Nass- und Feuchträumen
Hoch nässebeanspruchte Räume wie z. B. öffentliche Duschen, Großküchen oder Wellnessbereiche stellen besondere Anforderungen an den Trockenbau. Spachtelmasse für Wände oder Decken in Trockenbauweise muss hier besonders feuchtigkeitsbeständig sein, damit die Konstruktion nicht an Stabilität und Haltbarkeit einbüßt. Während die meisten Spachtelmassen auf Gips als Grundstoff basieren, ist Feuchtraumspachtel zementgebunden – das macht ihn feuchtigkeitsresistent. Für den Einsatz in diesen Bereichen oder in nicht direkt bewitterten Außenbereichen werden spezialisierte Spachtelmassen benötigt, die besonders unempfindlich gegen Feuchtigkeit sind, wie etwa Pallas hydro. Für die Faserzementplatte Hydropanel wurden eigene Spachtelmassen entwickelt, die ideal auf die Eigenschaften der Platte abgestimmt sind.

TIPPS & TRICKS DER SPACHTELTECHNIK

Die richtigen Baustellenbedingungen

Luftfeuchtigkeit Stellen Sie sicher, dass die dass die Luftfeuchtigkeit dauerhaft unter 80% liegt -> verursacht sonst Längenänderungen der Gipsplatten und dadurch kann es zu Rissen kommen.
Temperatur Vermeiden Sie starke Temperaturschwankungen und achten Sie darauf, dass die Temperatur keinesfalls unter 10°C sinkt.
Staubfreiheit Alle relevanten Oberflächen müssen vor dem Verspachteln sauber und staubfrei sein. Die Staubschicht dient sonst als Trennschicht und verhindert die optimale Haftung der Spachtelmasse.
Trocknungszeiten Beachten Sie unbedingt die erforderlichen Trocknungszeiten der Spachtelmasse zwischen den Arbeitsgängen. Bei Nichtbeachtung droht das Einfallen oder Hohlwerden der Fuge.
UV-Strahlung Bei direkter Sonneneinstrahlung in Verbindung mit Luftfeuchtigkeit kann Lignin aus dem Karton austreten, was zu unschönen gelblichen Verfärbungen an der Oberfläche führt und auch Flächenspachtel durchschlagen kann. Vermeiden Sie dies!

Richtiges Anrühren der Spachtelmasse

Optimale Sauberkeit Gipsreste an Werkzeug und Behälter verkürzen die Verarbeitungszeit und mindern die Qualität der Spachtelmasse
Klares Wasser Verwenden Sie nur klares kaltes Wasser und geben Sie keine weiteren Zusätze in die Mischung
Gleichmäßiges Einstreuen Streuen Sie das Spachtelpulver gleichmäßig in das Anmachwasser ein, damit keine Klumpen entstehen
Kein nachträgliches Strecke Sobald sich die Spachtelmasse im Abbindevorgang befindet und fest wird, darf der Spachtel nicht durch weitere Wasserzugabe „gestreckt“ werden. Ansonsten besteht die Gefahr von Fugenrissen, da keine optimale Haftung und Endfestigkeit erreicht wird.

VERSPACHTELN DER FUGEN VON GIPSPLATTEN MIT ODER OHNE BEWEHRUNGSSTREIFEN

Ob mit oder ohne Bewehrungsstreifen, Pallas fill und fill B kommen dann zum Einsatz, wenn in kürzerer Zeit, mit effizientem Materialeinsatz und bei nur geringem Kraftaufwand Fugen aller Art verspachtelt werden sollen. Nutzen Sie dafür Pallas fill, um ohne Bewehrungsstreifen zu spachteln und Pallas Fill B für das Verspachteln mit Bewehrungsstreifen.

Lesen Sie hier weiter, wie Sie Ihre Fugen in einer optimale Verarbeitungszeiten und perfekt auf die Anwendung abgestimmt verspachteln.

SPACHTELTECHNIK MIT AIRLESS VERFAHREN

Das Verspachteln von Oberflächen mit einem Airless Gerät gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das Airless-Spritzverfahren bietet eine Vielzahl an Vorteilen, wie schnelleres und einfacheres Arbeiten, sowie eine hohe Qualität der Trockenbauoberfläche. Unsere pastösen Spachtelmassen sind speziell für die Verarbeitung mit Airless-Geräten geeignet. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie glatte Oberflächen mit der Airless Technologie realisieren.

SPACHTELTECHNIK - DIE QUALITÄTSSTUFEN IM TROCKENBAU

Um subjektive Maßstäbe bei der Spachteltechnik auszuschließen, wird im Trockenbau beim Spachteln zwischen vier genau festgelegten Qualitätsstufen unterschieden, die im IGG Merkblatt 2 festgehalten sind. Wird vertraglich keine besondere Qualität festgelegt, gilt die Standardverspachtelung Q2 als vereinbart.

Entscheidend bei der Beurteilung der Oberflächenqualität von Trockenbauwänden und – Decken sind die Lichtverhältnisse. Um Missverständnisse zwischen Auftraggeber und Fachunternehmer zu vermeiden, sollte dafür gesorgt werden, dass am Arbeitsplatz vergleichbare Lichtbedingungen herrschen. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob es sich um natürliches oder künstliches Licht handelt, ob es direktes Licht oder Streiflicht gibt. Grundsätzlich gilt: je direkter und greller die Lichteinstrahlung, desto eher gehen Fehler in der Spachteltechnik unter.

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Q1 – DIE GRUNDVERSPACHTELUNG

Für Oberflächen, an die keine optischen, dekorativen Anforderungen gestellt werden, ist eine Grundverspachtelung (Q1) ausreichend. Diese umfasst das Füllen der Stoßfugen der Gipskartonplatten und das Überziehen der sichtbaren Teile der Befestigungsmittel. Überstehendes Spachtelmaterial ist abzustoßen. Werkzeugbedingte Markierungen, Riefen und Grate sind zulässig.

Hinweis: Diese Oberflächenqualität ist geeignet als technische Verspachtelung z. B. für Brandschutzkonstruktionen in Zwischendeckenbereichen oder unter keramischen Belägen.

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Q2 - DIE STANDARDVERSPACHTELUNG

Die Verspachtelung nach Q2 umfasst die Grundverspachtelung (Q1) sowie ein anschließendes Nachspachteln (Finish) bis zum Erreichen eines stufenlosen Übergangs zur Plattenoberfläche. Diese Oberflächenqualität ist u. a. als Untergrund für matte, füllende, mittel- und grobstrukturierte Anstriche/Beschichtungen (z. B. Dispersionsanstriche), die manuell mit Lammfell- oder Strukturrolle aufgetragen werden, Raufaser und Strukturprofiltapete, oder dekorative Oberputze geeignet. Abzeichnungen, insbesondere bei Streiflichtsituationen, sind bei dieser Qualität nicht auszuschließen.

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Q3 – VERSPACHTELUNG MIT HOHEN ANFORDERUNGEN

Bei erhöhten optischen Anforderungen an die gespachtelte Fläche ist nach der Standardverspachtelung (Q2) ein breiteres Ausspachteln der Fugen sowie ein scharfes Abziehen der restlichen Kartonoberfläche zur Herstellung eines Porenverschlusses durchzuführen. Im Bedarfsfall sind die gespachtelten Flächen der Kartonoberfläche zu schleifen. Auch mit dieser Maßnahme sind im Streiflicht sichtbar werdende Abzeichnungen nicht völlig auszuschließen, sie werden jedoch gegenüber Q2 weiter minimiert. Q3- Oberflächen sind als Untergrund für matte, feinstrukturierte Anstriche / Beschichtungen, dekorative Oberputze und feinstrukturierte Wandbekleidungen geeignet.

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Q4 – DIE VOLLFLÄCHENVERSPACHTELUNG

Eine Oberflächenqualität, die höchsten Anforderungen genügt, ist nur über ein vollflächiges Spachteln (bis etwa 1 – 3 mm Schichtdicke) oder Abstucken der Oberfläche zu erreichen. Q4 umfasst zunächst die Standardverspachtelung (Q2) und ein breiteres Ausspachteln der Fuge und anschließend ein vollflächiges Überziehen und Glätten der gesamten Oberfläche. Nur Oberflächen der Qualitätsstufe Q4 sind für glatte oder strukturierte Wandbekleidungen mit Glanz wie Metall- oder Vinyltapeten geeignet. Auch bei dieser Oberflächenbeschaffenheit sind Oberflächeneffekte bei Streiflichtsituationen nicht gänzlich auszuschließen.

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Inhalte:

  • Praktische Vorführung rund ums fachgerechte Verspachteln von Fugen und Oberflächen

  • Oberflächenqualitäten Q1 bis Q4

  • Tipps und Tricks

  • Siniat Spachtelmassen und ihre Anwendung

  • Airless-Spritzverfahren – große Flächen

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