Stahlleichtbau: Klüger bauen

Was ist eigentlich Stahlleichtbau und wo setzt man ihn ein?

Der Ursprung: Das stählerne Fachwerk

Angefangen hat es vor weit mehr als 100 Jahren mit dem Stahlskelettbau. Zu Beginn wurde der Stahlskelettbau auch „Eisenfachwerk“ genannt, da Eisen und Stahl anfangs ganz ähnlich eingesetzt wurden. Das ist gar nicht so unpassend, denn das Prinzip ähnelt tatsächlich dem Fachwerk: Ein tragendes Gerüst, dessen Zwischenräume (Gefache) dann aufgefüllt werden. Die Füllung sorgt dabei für zusätzliche Stabilität und für die Isolation gegen Schall und Wärmeverlust.

Wirtschaftlich möglich wurde das „Steel Framing“, als durch neue Herstellungsverfahren Eisen und Stahl immer günstiger wurden.

Fun Fact: Zu Beginn der industriellen Revolution -Ende des 18. Jahrhunderts- wurden Brücken komplett aus Gußeisen konstruiert und gebaut. Wegen der besseren Eigenschaften von Schmiedeeisen und Stahl verlor das Gußeisen als Hauptwerkstoff in Brückenbau recht schnell wieder an Bedeutung. Nichtdestotrotz sind einige der Brücken dieser Zeit bis heute in Benutzung und auch in Städten wie Glasgow und New York findet man heute Gebäude, deren Träger oder Fassaden aus Gusseisen hergestellt wurden. Alles kein Problem, solange nichts rostet.

Der Stahlskelettbau war und ist die Grundlage für moderne Hochhäuser und Wolkenkratzer.

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Nimm’s leicht: Der Stahlleichtbau

Im Gegensatz zu den schweren Stahlträgern im klassischen Stahlskelettbau verwendet der Stahlleichtbau nur Profile aus relativ dünnen Stahlblechen. Diese werden kalt aus Blechen mit einer Dicke bis 3 mm geformt. Das Gewicht beträgt üblicherweise weniger als 7,5 kg pro laufendem Meter. Also kein Vergleich mit einem Stahlträger! Verwendet werden hauptsächlich C- und U-Profile.

 

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Stahlleichtbau: Auch für das eigene Haus oder Aufstockung

Anfangs wurde Stahlleichtbau vor allem für Büros, Hallen und ähnliche gewerbliche Gebäude verwendet. Inzwischen haben sich die Vorteile herumgesprochen und so wird die Leichtbauweise aus Stahl zunehmend auch für Wohnhäuser und Aufstockungen verwendet.

Denn obwohl das Material so leicht ist, lassen sich damit bis zu drei Stockwerke bauen und insbesondere bei Aufstockungen im Bestand zählt jedes Gramm.

Alternative zum Holz

Stahl und Holz können oft ähnlich eingesetzt werden. So ist es ohne weiteres möglich, einen Dachstuhl in Stahlleichtbauweise zu errichten, mit Balken und Sparren aus Stahl. In Zeiten rasant steigender Holzpreise und zunehmender Lieferengpässe eine echte Alternative!

Leicht und schlank

Der Stahlskelettbau spart Raum beim Bau. Die Wände sind dünner als beim Massivbau und bieten Raum für Versorgungs- und Installationsrohre. Dies spart kostbaren Wohnraum.

Aber auch beim Um- und Ausbau ist Stahlleichtbau ein Ass: Er benötigt deutlich weniger Platz fürs Baumaterial, was gerade in Innenstädten ein ganz wichtiger Punkt ist. Bei der Verdichtung und Aufstockung, wenn neue Räume und Etagen auf ein bestehendes Gebäude aufgesetzt werden, ist er das Mittel der Wahl.

Und weil man damit so frei gestalten kann, ist es leicht, den Bau an die Architektur der umliegenden Häuser anzupassen. Das freut die Nachbarn und das Stadtbild.

Steel Framing: Die anderen machen es vor

Apropos Nachbarn: In anderen Ländern ist ein Haus aus Stahlleichtbau schon viel vertrauter als bei uns. Ob Niederlande und Belgien, Frankreich und Groß­britannien oder in Skandinavien: Dort weiß man die Vorteile wie die Leichtigkeit, das Tempo beim Bau und die Flexibilität schon lange zu schätzen.

Spart bares Geld

Durch die hohe Effizienz beim Bau der Wände und Decken lassen sich beim Rohbau bis zu 40% der Kosten einsparen, wenn man sie mit herkömmlichen Baumethoden vergleicht. Schnell und einfach lohnt sich eben.


Mehr Details und viele Tipps finden Sie in unserer Stahlleichtbau-Broschüre.

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