Die etwa 500 qm große Augenarztpraxis in der Mannheimer Innenstadt fällt ins Auge. Nicht durch optische Reizüberflutung, sondern im Gegenteil: durch klare Formen, zeitlos und schnörkellos bis ins Detail. Es gibt genau vier Farben: weiße Wände, schwarze Möbel, roter Fußboden in den Behandlungsräumen, ansonsten naturfarbener Teppichboden. Die Architektur sollte so ruhig wie möglich wirken. Zudem war hohe Funktionalität mit kurzen Wegen und optimalen Arbeitsbedingungen gefragt – und vor allem Wirtschaftlichkeit, denn das klar definierte Budget bot keinen Raum für Luxus.
Die Praxis befindet sich in einem komplett entkernten, kernsanierten Geschoss eines
Bürogebäudes aus den 60er Jahren. Übrig geblieben sind nur der L-förmige Grundriss und die Innenhöhe. „Beides würde man inzwischen anders lösen", meint Architekt
Kaspar Leistner. Die Raumhöhe von 2,95 m ist für heutige Verhältnisse relativ niedrig. Zudem wird sie durch Unterzüge teilweise unterschritten. Um die Höhe nicht zusätzlich
zu reduzieren, waren raumsparende Lösungen bei Beleuchtung, Belüftung und Klimatisierung gefragt.