Sowohl vor Brandbeginn als auch im weiteren Brandverlauf spielt das Brandverhalten der Baustoffe, Bauteile und der im Raum befindlichen Güter eine wesentliche Rolle. Aber was passiert überhaupt bei einem Zimmerbrand und welchen Bedingungen müssen Feuerschutzplatten standhalten?
Damit es zu einem Brand kommen kann, müssen brennbare Materialien und ausreichend Sauerstoff vorhanden sein. Außerdem spielt die Zündtemperatur der Materialien eine Rolle. Das ist die Temperatur, bei der ein Stoff von selbst beginnt zu brennen – ganz ohne unmittelbaren Kontakt mit einer Zündquelle wie Funken, Glut oder Flammen. Generell gilt: Je weniger brennbare Materialien vorhanden und je schwerer diese entflammbar sind, desto geringer ist das Risiko für einen Brand.
Der weitere Brandverlauf kann je nach den stofflichen und geometrischen Voraussetzungen und dem Sauerstoffangebot sehr unterschiedlich sein. Je nach Art der brennbaren Materialien steigen Rauch und Gase auf und sammeln sich unter der Decke.
Sofern in dieser heißen Rauchgasschicht genügend Sauerstoff vorhanden ist und die Konzentration der brennbaren Rauchgase die untere Zündgrenze und somit den Explosionsbereich erreicht, kommt es zur Rauchgasdurchzündung (Flashover). Hierbei geraten alle im Raum befindlichen brennbaren Stoffe gleichzeitig in Brand, die Temperatur steigt sprunghaft an und es kommt zum Vollbrand.
In der Vollbrandphase steigen die Temperaturen allmählich bis zu einem Maximum, das auch vom Sauerstoffangebot abhängt und über den Werten der in DIN 4102-4 bzw. ISO 834 festgelegten Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK) liegen kann. Die ETK stellt einen stark vereinfachten, international standardisierten Brandverlauf dar, auf dem die Bauteilprüfungen nach den Brandschutznormen DIN 4102-2, -3, -5, -6, -9 und -11, sowie DIN EN 1363 bis DIN EN 1366, basieren.
Temperatur-Zeit-Diagramm eines Brandverlaufes